(Text von Tanja Laube, Verantwortliche Kommunikation, www.mountainwilderness.ch)
Liebe Bergfreundinnen und -freunde des SAC
Die Berge werden zunehmend als Werbefläche instrumentalisiert. Das ist störend und wir von Mountain Wilderness sind diesbezüglich schon öfters aktiv geworden. Schlicht inakzeptabel sind für uns dauerhafte Eingriffe auf dem Berg. Sie degradieren Bergwildnis und damit wertvolle Erfahrungs- und Erlebnisräume für uns Bergsteigende.
Ein noch junges und besonders stossendes Beispiel sind die 60 cm hohen Metallstelen mit aufgedrucktem QR-Code («digitales Gipfelbuch»), welche die Graubündner Kantonalbank (GKB) anlässlich ihres 150. Jubiläums auf ebenso vielen Berggipfeln im Bündnerland installiert hat. Zu den betroffenen Bergen gehören die Ikonen Piz Badile und Piz Bernina genauso, wie zahlreiche weniger bekannte, aber mindestens so schöne Erhebungen. Nach unserer Analyse befinden sich 100 dieser Stelen auf Gipfeln mit hoher Wildnisqualität. Das heisst, diese Gipfel sind naturnah, abgeschieden und kaum von menschlichen Einflüssen geprägt. Auf manche führt nicht einmal ein Weg. Diese Berge sind in ihrer Ursprünglichkeit gerade für uns als Bergsteiger und Bergsteigerinnen von unschätzbarem Wert. Wir wollen diese für uns und kommende Generationen wild erhalten. Es freut uns daher, dass auch Philippe Wäger, Ressortleiter Umwelt und Raumentwicklung des SAC Zentralverbandes, sich gegenüber dem Tagesanzeiger eindeutig zum Thema positioniert hat: «Ein Rückbau ist aus Sicht des SAC Pflicht, und die GKB sollte aufzeigen, bis wann dieser erfolgen wird.»
Das Jubiläumsjahr der Bank ist vorbei und somit spätestens jetzt die Legitimität dieser Installationen. Wir haben die Verantwortlichen aufgefordert, zumindest die 100 Stelen auf den wilden Gipfel noch dieses Jahr zu demontieren. Doch die Bank weigert sich. Ein Rückbau ist zurzeit nicht vorgesehen.
Deshalb haben wir entschieden, eine Petition für werbefreie Gipfel zu starten. Wir fordern den Rückbau der Stelen bis Ende 2021! Aktuell haben wir bereits über 3'000 Unterschriften erreicht. Quasi von Bergsteigerin zu Bergsteiger bitten wir euch: Unterzeichnet auch ihr die Petition und teilt sie über eure Kanäle mit Mitgliedern. So erhöhen wir den Druck auf die GKB und andere Firmen, welche die Bergnatur zu Werbezwecken missbrauchen.
Danke fürs Unterschreiben und Teilen mit Mitgliedern, Freundinnen und Freunden, Familie und Bekannten.
Für das Team von Mountain Wilderness Schweiz
